Der dritte Weg

Der dritte Weg

Dec 04, 2022

Ich glaube, ich muss heute mal etwas klarstellen. Vielleicht habe ich mich öfter mal tatsächlich missverständlich ausgedrückt oder vielleicht ist es auch tatsächlich so, dass der Empfänger die Botschaft macht. Ist auch ganz egal. Heute wird es kurz und bündig. Vielleicht.

Es scheint, besonders in den letzten #Montagsinspirationen so rübergekommen zu sein, als würde ich mit der Welt hadern oder an der spirituellen Szene verzweifeln. Mir wurde unheimlich viel Trost zugesprochen und mir angeboten, Gespräche zu führen, um mich aus dieser - für andere - offensichtlichen Krise zu helfen. Ich muss zugeben, das hat mich sehr gerührt und ich bin all denjenigen sehr dankbar, die sich meinetwegen Gedanken gemacht haben. Ich darf Dir aber versichern, das ist nicht nötig. Ich bin nicht verzweifelt, sondern ganz im Gegenteil. Ich empfinde eine unheimliche Klarheit in dem, was ich für mich erkannt habe.

Ich habe für mich erkannt, dass ich kein Teil einer, wie auch immer gearteten, spirituellen Szene bin, sondern tatsächlich einfach nur meinen Weg gehe, auf dem ich andere inspiriere, oder eben auch nicht. Und wenn ich das nicht tue, ist das völlig in Ordnung. Ich unterliege nicht (mehr) der Illusion, mit meinen Gaben vielleicht einen Auftrag zu erfüllen, oder einer Berufung nachzugehen. Ich bin. Das ist eigentlich alles. Und in meinem Sein nähere ich mich immer mehr dem, was man tatsächlich Authentizität nennen könnte. Vermutlich gleicht diese Annäherung einer Asymptote, da möglicherweise eine 100%ige Authentizität gar nicht möglich ist, schon weil man schlicht einfach auch manchmal höflich bleiben möchte.

Aber dann bin ich halt bewusst unauthentisch und auch das hat was von Authentizität, denn ich entscheide mich ja bewusst dafür.

Ich bin nicht frustriert. Ich bin nicht am Ende mit meinem Latein, ganz im Gegenteil. Ich habe es am Ende der letzten #Montagsinspiration gesagt: #Neustart war das erste Kapitel, das sich mir in 2022 gezeigt hat. Es steht für ein Ausbrechen aus den vorhandenen Systemen. Dazu zählen die Wohnzimmer-Retreats, meine Online-Mentorings und natürlich auch die #Montagsinspiration. #Neustart steht für Meditation, Selbstheilung und für den dritten Weg, den Weg, den es jenseits all dieses Chaos, der Lügen und der Illusion geben muss: Es ist der Weg des Friedens. Es ist der Frieden, der aus uns in diese Welt strömt, der Frieden, der allem Sein zugrunde liegt. Diesen Frieden tragen wir in die Welt. Dieser Frieden ist die Grundlage dessen, was kommt.

Alles, was die letzten Jahre gesellschaftlich passiert ist, die Spaltung, die Verwirrung, die Hetze, die Polemik und die Lügen haben das Ziel uns Menschen gegeneinander aufzubringen. Es wird bewusst darauf gesetzt, die Polarität zu stärken. Es wird davon profitiert, dass wir gegen einander sind. Es wird davon profitiert, dass Menschen Recht behalten wollen. Es wird aber auch davon profitiert, dass Menschen sich einfach fügen und instrumentalisieren lassen. Und ich will Dir etwas sagen, ich akzeptiere das. Ich bin nicht dagegen. Ich bin aber auch nicht dafür. Ich akzeptiere es. Es ist nicht an mir, zu urteilen oder anderen zu sagen, dass der Weg, den sie gehen, der falsche oder der richtige ist.

Ich glaube - und das ist alles, was ich mit Bestimmtheit sagen kann -, dass es den oben genannten dritten Weg gibt. Ich glaube auch, dass ich diesen Weg eigentlich schon seit Jahren beschreite, aber sich erst in den letzten Monaten für mich herauskristallisiert hat, was das wirklich bedeutet. Ich glaube auch, dass sich bereits viele Menschen auf diesem Weg befinden. Manche sind sich dessen bewusst, andere noch nicht. Dieser Weg liegt jenseits von richtig oder falsch. Dieser Weg vereint Menschen, ob sie es wissen oder nicht. Die Menschen auf diesem Weg sind Individualisten, fühlen sich keinem Dogma verpflichtet und stellen auch keine Dogmen auf. Diese Menschen stellen auch keine Bedingungen. Die einzigen Dinge, denen sich diese Menschen verpflichtet fühlen, sind Frieden, das Leben an sich und die Liebe. Und schlussendlich sind auch diese Dinge EINS, wie alles EINS ist. Es gibt nur das Sein, und das Sein ist Liebe, Leben und Frieden. Und wahrscheinlich ist das Sein schlicht einfach das Sein. Es ist, denn alles, was nach diesen drei kleinen Buchstaben kommt, ist wieder nur eine Facette, ein Etikett, eine Limitierung. In unserem Bestreben, uns verständlich zu machen, sind wir limitiert. Wir sind durch unsere Sprache limitiert, durch das Gefühl, etwas mit dem Verstand erfassen zu müssen, wir sind limitiert durch die Wahrnehmung der anderen. Das ist vermutlich so lange so, bis wir unseren Frieden damit machen, dass wir nicht alles verstehen müssen, nicht alles ausdrücken müssen, nicht von jedem akzeptiert werden müssen. Erkenntnis geht über den Verstand hinaus. Erkenntnis bringt alles zusammen und die Dinge, die nicht greifbar scheinen, bleiben immer noch unantastbar, aber wir haben sie trotzdem in ihrer Gänze erkannt. Damit begreifen wir, dass wir das, was ist, niemals ausdrücken können werden, niemals beschreiben können werden, niemals fassen können werden.

Wer auch immer etwas Anderes behauptet, möge das tun.

Der dritte Weg, von dem ich spreche, basiert auf dem Fundament dessen, was ich soeben sagte. Und auch wenn das eben Limitierung bedeutet, würde ich diesen Weg den Weg des Friedens nennen wollen. Wir tragen den Frieden in uns und tragen ihn damit überall dorthin, wohin wir gehen, immer und zu jeder Zeit. Er ist wie ein Licht, das unseren persönlichen Weg beleuchtet, aber gleichzeitig auch all denen Licht spenden kann, denen wir zufällig oder beabsichtigt begegnen. Diese Licht leuchtet in uns allen. Dazu braucht es keine besonderen Gaben. Dazu muss man nicht auserwählt sein. Manche sind sich dieses Lichts bewusst, andere können eben daran erinnert werden. Eine Kerze entzündet man eben oft auch an einer anderen.

Jetzt könntest Du fragen, wie ich dann Geld nehmen könne, wenn ich ein Seminar gebe, wenn ich Mentor für andere bin, wenn ich in den Retreats Meditation, Selbstheilung oder eben Frieden lehre. Und dann würde ich Dir sagen, dass ich Dir meine Erkenntnis, mein Sein und mein Handeln, ja selbst mein Wissen gerne gratis zur Verfügung stelle, aber mir meine Zeit kostbar ist und ich dafür gerne einen Ausgleich hätte. Und sind wir mal ganz ehrlich: Auch ich muss meine Rechnungen bezahlen. Also hören wir auf, Menschen dafür zu verurteilen, die eine angemessene Rechnung stellen, wenn sie uns ihre Lebenszeit schenken. Der dritte Weg bedeutet nicht, dass wir von Licht, Luft und Liebe leben könnten. Er bedeutet auch nicht, dass wir keine Grenzen hätten und nicht werten dürften.

Tatsächlich werten wir auf diesem Weg. Wir bewerten aber nicht in richtig oder falsch. Wir bewerten in Frieden oder nicht. Es gibt kein richtig oder falsch. Es gibt in dem Sinne keine Seiten. Es gibt Frieden oder Polarität. Es gibt Neutralität im Frieden oder eben Auseinandersetzung und Konfrontation. Es gibt diesen dritten Weg.

Das ist meine Vision.

Vielleicht wirft diese #Montagsinspiration jetzt Fragen in Dir auf. Bitte, stell sie! Lass uns diskutieren, lass uns miteinander sprechen, uns austauschen. Lass uns uns vernetzen. Aktuell ist ein Platz für ein persönliches Mentoring frei und auch für Wohnzimmer-Retreats gibt es noch Kapazitäten. Stell mir bei Facebook eine Freundschaftsanfrage, folge mir auf Instagram, komm in meine Community auf Telegram. Melde Dich, wie auch immer Du möchtest.

Ach ja, und bevor ich es vergesse: Die #Montagsinspiration erscheint als wöchentlicher Blogbeitrag und als Podcast bei Spotify, Apple und auf Telegram. Das alles stelle ich kostenfrei zur Verfügung. Aber wie Du Dir vielleicht denken kannst, ist das nicht ohne Aufwand und mir entstehen dabei Kosten.

Mein Dank gilt all denjenigen, die mich und dieses Projekt Woche für Woche unterstützen und es damit tragen. Wenn es also die #Montagsinspiration auch weiterhin geben soll, freue ich mich über jede finanzielle Unterstützung via Paypal unter [email protected] oder bei Buy Me a Coffee. Vielen Dank!

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(c) Bild & Text: Stefan Trumpf, teilen ist aber durchaus erwünscht.

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