Guten Morgen an dich!
Du bekommst eine Nachricht von mir, weil du mich auf meinem aktuellen Unterfangen unterstützt hast und ich denke, dass ich in dir eine Vertrauensperson habe auf dem Weg, der mir bevorsteht: Musik mach ich ja immer und auch mein Geld habe ich schon mit ihr verdient. Das war nicht viel, ich war zu der Zeit mit dem Fahrrad und später zu fuß in spanischsprechenden Ländern unterwegs und habe auf der Straße, in Cafés und Restaurants gespielt, in Bücherläden mit angeschlossenem Café und bei Menschen zu Haus, die mich von der Straße zu sich einluden, um ihnen meine Geschichten zu erzählen und ja, etwas Musik für sie zu machen.
Nun also wieder in Deutschland, diesem ominösen Heimatland, das außerhalb als organisiert, ordentlich, vernünftig und nachhaltig angesehen wird. Von Innen fühlt es sich für mich oft anders an, leistungsorientiert, fehlertadelnd, verurteilend und regelbieder. Aber gut, ich als kleiner Rebell sollte mich da vielleicht nicht äußern, habe ich doch einen starken Drang ins Anderssein.
Ich möchte dir nur erzählen, dass ich deine kostbaren Euronen heute Morgen in feinstes Musikergut umgewandelt habe: Eine Stimmmechanik für Mamas Konzertgitarre, neue Saiten für meinen Bass und ein präzises Stimmgerät sind unterwegs zu mir. Juchu!
Heute habe ich die Software "Jamulus" installiert, sie dient einem Live-Dürstigen wie mir, mit anderen Menschen gemeinsam Musik zu machen, ohne, dass wir beieinander sein müssen. Heute Nachmittag werde ich es mit einem Menschen testen, den du vielleicht auch schon mal gehört hast: Den Angsthamster! Er macht feine Singersongwriter-Musik und wohnt weiter weg, als ich derzeit reisen mag.
Bis dahin gehe ich noch mal kurz an die sonnige Luft am Main, um auch meinen Körper davon zu überzeugen, dass er bereit ist, die kommenden Jahre mein treuer gesunder Begleiter sein zu wollen. Nun aber erst einmal an die Arbeit: Ich übe gerade den Bass für ein Stück ein, das ich aufnehme. So richtig fänzi mit Kondensatormikrofon und Rauschunterdrückung und so. Damit mein Content nicht so kläglich gegen andere digital vertretene Künstler abstinkt.
In diesem Sinne: Merci beaucoup für deinen Beitrag und auf bald!
Kroll.