Über das Wesentliche

Über das Wesentliche

Aug 08, 2022

Über das tatsächliche Wesen des Menschen diskutieren Philosophen schon seit der Antike. Und wenn ich mich heute in die lange Reihe derer einreihe, die ihre Sicht auf eben dieses Wesen darstellen, bin ich mir bewusst, dass ich hier natürlich nur eine Meinung äußere. Nichts von dem, was ich sage, muss so sein, aber vielleicht ist es ein Ansatz, über den es sich nachzudenken lohnt, denn Du wirst sehen, dass, wenn ich recht habe, es einen wesentlichen Schritt zu nachhaltigem Frieden und einem harmonischen Zusammenleben bedeuteten kann.

Nachdem Du diesen Schachtelsatz jetzt verdaut hast, kann es ja losgehen.

Damit Du weißt, worauf ich meine These stütze, lass mich ein Wenig ausholen: Wie Du weißt, gehören zu unserem Familienverbund zusätzlich zu den Menschen auch einige Tiere. In der Arbeit mit Tieren zeigt sich ganz deutlich, was ich meine. Wie wir wissen, ist alles miteinander verbunden. Eine physikalische Trennung gibt es nicht. Trennung ist Illusion. Wir sind alle EINS. Bewegen wir uns nun im Feld der Tierkommunikation, werde ich Dir nichts Neues erzählen, dass diese hauptsächlich ohne Worte auskommt. Die Sprache der Tiere basiert auf Geräuschen, Körperhaltung, Mimik und, und das ist jetzt tatsächlich das Wichtigste, auf Geisteshaltung. Möchte ich Zugang zu einem Tier erlangen, möchte ich lernen, es zu verstehen, ist es unabdingbar, dass ich bereit bin, zuzuhören. Ich muss bereit sein, meine persönlichen Bedürfnisse erst einmal hinten anzustellen. Alles Wollen, alles, was ein Ziel bedeuten würde, baut Druck auf, den das Tier in mir spürt. Meine Erwartungshaltung dem Tier gegenüber spürt es und wird automatisch darauf reagieren. Wenn es dumm läuft, mit Rückzug oder Gegendruck.

Erst wenn ich in der Lage bin, mich von Zielen und Erwartungen zu befreien, öffnet sich der Raum zwischen uns und wir können voneinander lernen.

Warum erzähle ich das? Ganz einfach: Zwischen uns Menschen ist es ganz gleich. Wir begegnen einander, sind voller Erwartungshaltung und Ziele. Ständig sind wir damit beschäftigt, etwas zu wollen, etwas zu erreichen. Wir wollen immer erfolgreich sein, auch in der Kommunikation, in unserem Tun, ja sogar wenn wir mal nichts tun sollten, wollen wir das alles erfolgreich absolvieren. Wir wollen optimal entspannen, optimal kommunizieren, alles musst optimal laufen. Und da spreche ich schon über Menschen, die sich Gedanken über sich und ihr Gegenüber machen. Viele, wenn nicht die meisten, Menschen machen sich überhaupt keine Gedanken über solche Dinge und werden von ihren Instinkten, ihrer Erziehung und Sozialisierung, ihren Wünschen und Bedürfnissen gesteuert.

Jetzt gibt es die These, dass genau das eben das Wesen des Menschen sei. Der Mensch wolle immer. Der Mensch sei des Menschen Wolf, sagte Rousseau und meinte, der Mensch sei immer auf seinen persönlichen Vorteil bedacht und gehe, um diesen zu sichern, auch über „Leichen“. Das lässt sich, wenn wir uns die heutige Gesellschaft anschauen, nicht ganz von der Hand weisen. Selbst die, die angeblich nur unser Wohl im Sinn haben, schauen dabei in erster Linie auf ihren eigenen, persönlichen Vorteil. Aber ist das wirklich das Wesen des Menschen, oder ist das nur eine angenommene Verhaltensweise, die das eigentliche Wesen, das wir sind, ignoriert?

Wie Du weißt, unterrichte ich u.a. Meditation. Ich unterrichte Wege, auf denen die Menschen zu sich selbst finden. Ich lehre sie, sich zu entspannen, sich dem inneren Beobachter zu öffnen und sich damit immer mehr dem zu nähern, was wir wirklich sind. Wir erreichen dabei eine Ebene, auf der Erfolg etwas ist, das wir als natürliche Folge unseres Seins begreifen. Ja, natürlich beginnen viele Menschen ihren Weg mit einem Ziel. Sie möchten etwas lernen. Sie möchten lernen, zu entspannen, sie möchten lernen, zu meditieren und haben dabei eben Ziele vor Augen. Sie kommen mit einer gewissen Erwartungshaltung an das, was ich sie lehren soll. Und jedes Mal ernte ich ungläubiges Staunen, wenn ich den Menschen sage, dass sie sich genau davon verabschieden dürfen. Es geht nicht darum, etwas zu lernen. Es geht mehr darum, etwas zu verlernen. Es geht darum, sich vom Wollen und dem Erfolgsdenken zu verabschieden.

Wenn Du meditierst, weil Du ein Ziel hast, kannst Du es auch gleich wieder lassen. Wenn Du meditierst, weil Du etwas erreichen möchtest, kannst Du es auch gleich wieder lassen. Der Erfolg beim Meditieren liegt tatsächlich darin, nichts zu wollen und sich so den Geschenken zu öffnen, die einem das Universum freiwillig bietet. Dazu brauche ich kein Mindset oder selbstoptimierendes Denken. Dazu brauche ich Ruhe und eine kindliche Neugier. Alles, worum es geht, ist zu beobachten. Indem ich das tue, schalte ich mein Ego aus. Ich weise ihm einen Platz zu, auf dem es den Verstand zwar einsetzen darf, um die Informationen zu verarbeiten, die bei der Beobachtung auf uns einströmen, aber wir setzen uns nicht automatisch in Bezug dazu. Wir lassen die Dinge geschehen. Wenn wir das üben, und ja, dazu bedarf es Übung, werden wir merken, wie wir zum Alltag, wie wir zu den Dingen immer mehr auf Distanz gehen können, die wir für wichtig gehalten haben. Wir werden davon irgendwann nicht mehr beeinflusst. Und wenn wir nicht mehr beeinflusst werden, dann kann sich schlussendlich das wahre Wesen der Dinge und eben auch unser wahres Wesen entfalten.

Nun will ich nicht behaupten, dass ich wüsste, wie dieses Wesen denn zu sein hat, denn würde ich ihm jetzt eine Definition verpassen, würde ich es wieder nur mit Etiketten und Limitierungen versehen. Und dabei hat es sich ja gerade erst genau davon gelöst. Was wir wirklich sind, unser wahres Wesen, lässt sich mit Worten nicht beschreiben, aber es lässt sich fühlen. Und es lässt sich an unserem Verhalten erkennen. Beobachtet man Menschen, die regelmäßig und intensiv meditieren, und die, sagen wir mal, einen gewissen Erleuchtungszustand oder Erkenntnisstand erreicht haben, wird uns auffallen, dass von ihnen eine gewisse Ruhe ausgeht, vielleicht sogar ein Leuchten. Oft wirken sie desinteressiert oder unbeteiligt, doch sind sie achtsam und in der Regel freundlich. Hektik scheint ihnen fremd. Sie akzeptieren die Umstände, in denen sie sich befinden und lassen ihr Tun aus ihrem Sein erfolgen. Das wirkt auf manche Menschen befremdlich, weil sie sich nicht in ein Schema pressen lassen.

Sie wollen Dich nicht von etwas überzeugen, denn sie akzeptieren Deinen Erkenntnisstand und bewerten ihn nicht. Und um den Kreis zum Anfang zu schließen, wirst Du sehen, dass Tiere sich in ihrer Nähe sehr wohl fühlen, weil von ihnen eben keine Erwartung und kein Druck ausgeht. Sie sind einfach. Hier und jetzt ist alles, was zählt. Das wahre Wesen, ist das, was wir wirklich sind. Wir sind durchdrungen davon, wir sind umgeben davon. Es ist das, was die Welt in jedem Augenblick immer wieder neu erschafft. Und je mehr wir uns diesem wahren Wesen nähern, je mehr wir erlauben, dass unser wahres Wesen sich durch uns ausdrückt und wir es leben, desto friedlicher, desto achtsamer werden wir Menschen automatisch miteinander, mit der Natur und mit allem umgehen, was ist. Dazu braucht es keine Regeln, keine Gesetze, keine Bestimmungen. Dazu braucht es nur Dich!

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(c) Bild & Text: Stefan Trumpf, teilen ist aber durchaus erwünscht.

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