Was war zu erst da? Die Henne oder das Ei? Was genau diese Frage mit Ausdauertraining zu tun hat, mag sich vielleicht nicht auf den ersten Blick erschließen. Schaut man sich jedoch in Triathlon Magazinen, in einschlägigen Triathlon Foren oder auch in den Kommentaren der verschiedensten Blogs zu Training im Ausdauertraining um, stößt man auf eine Vielzahl von Trainingsformen, die heiß diskutiert werden: Polarized Training, LVT, LIT, HIIT, Swet Spot und last but noch least hybride Kunstformen wie Polarized Sweet Spot. Grund genug, um im Coaches Podcast einmal über diese Vielfalt an Meinungen, die Wissenschaft dahinter und die Schlussfolgerungen für Euer Training zu sprechen. Dabei geht es um "Wissenschaft im Sport" ebenso wie um den Übertrag wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Sportpraxis. Um auf die Einleitung zu Beginn dieses Beitrags zurückzukommen: die Grundlagen des Polarized Trainings orientieren sich an Beobachtungen des Trainings erfolgreicher Sportler. Einer der Wissenschaftler, die hier mit viel Engagement diese Fragestellungen bearbeitet haben ist Stephen Seiler. Bei allem Respekt für seine Arbeit muss man jedoch auch feststellen, dass einige der Aussagen zum Polarized Training auf Studien beruhen, bei denen beispielsweise Orientierungsläufer als Stichprobe dienten. Die Stichprobengröße betrug n=9 und die Unterschiede zwischen "Polariezed" und "Not Polarized" waren nicht signifikant - jedoch minimal größer auf Seite der "Polarized" Gruppe. Starke Evidenz sieht anders aus. Dennoch ist das Konzept nicht als "falsch" einzuordnen. Vielmehr zeigt dies einfach, dass die Arbeit als Trainer von viel mehr Unsicherheit geprägt ist, als oftmals angenommen wird. Das "Steuerungsprimat" darf man ab und an gerne in Frage stellen.
Viel Spaß beim Anhören
Euer Dennis